Kennst Du das auch? Bei mir ist das so. Es gibt Zeiten für Action, da bin ich voller Power und Energie und könnte Bäume ausreißen. Dann gibt es jedoch auch Phasen, in denen ich Sehnsucht nach mehr Ruhe habe. Während der „Kraft-Phasen“ stemme ich herausfordernde Projekte. Da ernte ich oft ein „Wow“, oder „Wie Du das immer schaffst“. Jedoch sind es die oft unterschätzten Ruhephasen, die mich in meinem Tun, im Leben meiner Leidenschaften, entscheidend voranbringen.
In diesem Blogbeitrag verrate ich Dir meine Top-3-Tipps für mehr Lebensqualität und Ruhe.
Meine Top-3-Tipps für mehr Lebensqualität durch Ruhe:
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Nichts tun
Ich bin eigentlich ein Mensch, der nie lange still sitzt, immer etwas tut, in Action ist. Lange hielt ich „rumsitzende“ Menschen für träge, gar motivationslos. Kennst Du das auch?
Beim ersten „Nichts tun“ haben mich äußere Umstände dazu gezwungen. Inzwischen zelebriere ich es regelmäßig und staune immer wieder, was sich daraus alles entwickelt.
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Nichts planen
Listen mit kurz- und langfristigen Todo’s waren mein ganzer Stolz. Ich liebte Planen, Aufschrieben und Abhaken. Chaka! Was für ein großartiges Gefühl. Was habe ich alles geschafft – und doch ist mir so viel entgangen. Für Dinge, die sich aus spontanen Gegebenheiten ergaben, war keine Zeit. Zufällige Begegnungen, die mich inspirieren – kein Raum. Inzwischen gönne ich mir regelmäßig Zeiten der Planlosigkeit.
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Selbstbeobachtung
Das I-Tüpfelchen ist allerdings für mich die neugierige und liebevolle Selbstbeobachtung. Nicht das „Ich muss mir jeden Abend drei Dinge aufschreiben, die toll waren“ oder so, wirklich ein neugieriges Reinspüren. Dazu benutze ich manchmal auch Fragen, die ich mir stelle.
Nichts tun als Ressource
Das „Nichts tun“ ist eine der am meisten unterschätzen Tätigkeiten in unseren modernen Gesellschaften. Jedoch war das nicht immer so. Schon unsere Urahnen und Urahninnen wussten, wie wichtig Zeiten des Innehaltens sind. Wir haben es in unserer hektischen Zeit, mit einem Überangebot an Möglichkeiten für Aktivität und Informationsaufnahme, regelrecht verlernt.
Ich selbst kenne viele, die immer in Action sind. Das sind oft auch tolle Sachen, wie ich finde. Vollzeitjob, Ehrenamt, Kinder schnell von A nach B und zurück fahren, schnell noch ein gesundes Essen für die Familie zaubern und Abends in ein fantastisches Konzert.
Auf dem Weg per Handy fix Mails checken und Nachrichten an Freunde senden, bei denen man sich schon ewig melden wollte. Abends dann schnell ein Glas Wein – man will ja schließlich kurz ausspannen, dann flott ins Bett. Wecker stellen – oh je, wieder keine 6 Stunden mehr bis zum Aufstehen.
Hand aufs Herz, wer findet sich da wieder? Ganz ehrlich, ich war nicht selten in einem solchen Programm. Irgendwann merkte ich dann, dass ich selbst wenn ich kurz saß, um zu verschnaufen, fast automatisch mein Handy in die Hand nahm. Jetzt ist ja Zeit…, schnell mal Social Media abchecken…
Inzwischen merken immer mehr Menschen, wie sie dieses Treiben innerlich ausbrennen lässt.
Daher stellt das „zur Ruhe kommen und mal nichts tun“ oft ein sehr wichtiges Element dar, wenn ich mit erschöpften oder einfach müde gewordenen Menschen zusammenarbeite.
Gemeinsam können wir wirksame Strategien erarbeiten, wie ein Nichts tun nicht nur entspannend wirkt, sondern auch ganz neue kreative Impulse frei setzt, die nicht selten auch zu einer ganz anderen Lebensqualität führen.
Nichts Planen macht Platz für Zufälle
Mit Plänen und Teilplänen und wiederum vielen Zwischenschritten sicher zum Ziel – so oder ähnlich klingen die meisten vielversprechenden Apps oder Planner, die einem ermöglichen sollen, seine Lebensziele zu erreichen. Ganz sicher haben diese Tools ihre Daseinsberechtigung.
Mich selbst haben sie sicher durch schwierige Zeiten mit „viel zu viel zu tun“ gebracht. Und ja, ich habe fast immer alles geschafft was ich mir vorgenommen habe und gewiss auch viel erreicht. Noch besser, ich hatte alles im Griff! – So glaubte ich zumindest.
Immer drei Schritte vorausdenkend habe ich schon heute geplant, wie ich morgen und übermorgen noch drei Termine zwischenschiebe. Habe telefoniert, verschoben… was für eine Action. Und dann hat jemand abgesagt, einer ist krank geworden…, alles für die Katz! Oh Mann! Mir wird jetzt noch ganz schwindelig, wenn ich daran denke.
Irgendwann hat mir ein kluger Mensch (mein geliebter Mann, Partner, Gefährte) die entscheidende Frage gestellt: „Warum bist Du eigentlich immer gleich in Action? Warte doch erstmal ab was passiert, wenn Du etwas Zeit verstreichen lässt“. Ab diesem Moment begann ich darüber nachzudenken, habe das eine oder andere ausprobiert und lebe inzwischen in weiten Teilen danach. Und ich kann euch sagen, viele Dinge sortieren sich inzwischen ganz zufällig, wie von Zauberhand und auch noch ganz so, wie es für die anderen und mich gut ist. Was für eine kostbare Ressource! Ich habe gelernt, mir und meiner Intuition zu vertrauen.
Wenn auch Du wieder mehr Zugang zu Deiner inneren Stimme, Deiner Intuition finden möchtest, um den Zufällen des Lebens mehr Raum zu geben, begleite ich Dich gern dabei.
Selbstbeobachtung
Die liebevolle Selbstbeobachtung ist für mich tatsächlich das wertvollste Geschenk. In der Stille, wenn endlich alle Gedanken zur Ruhe kommen, ist der beste Moment dafür. Selbstbeobachtung geschieht nicht mit dem Verstand, sie fußt auf der liebevollen Betrachtung durch Dein Herz.
Ganz sanft kannst Du Dir Fragen stellen.
- Warum tue ich dies oder jenes?
- Was geschieht, wenn ich dieses oder jenes denke?
- Welche Programme spulen sich in mir ab?
- Was möchte ich gern stattdessen tun?
- Wobei empfinde ich wirkliche Freude?
Gern tauche ich mit Dir in die Welt der für Dich stimmigen Fragen ab und helfe Dir Deinen Weg zu finden für wirklich erstaunliche Antworten, die Deinem Selbst entspringen..
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Ines (Samstag, 18 Juni 2022 20:28)
Danke für die Inspiration... Diese Situation kenne ich nur zu gut. Oft besteht der ganze Tag oder die Wochenenden aus einem einzigen Plan, man vergisst sich dabei selbst. Ich werde versuchen, den kleinen Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Danke...
Simone (Dienstag, 21 Juni 2022 12:10)
Das kenne ich nur zu gut. Durch Corona bin ich zwangsläufig ausgebremst worden und habe es sehr genossen. Ein bisschen dieser Ruhephasen für mich selbst habe ich mir bewahren können- auch wenn es noch Phasen voller Termine, Stress, und Listen gibt. Aber danach gönne ich mir eine ruhige Phase und freue mich wie ein kleines Kind über spontane Verabredungen oder Ideen. Diese planlosen Phasen zum Krafttanken kann ich nur jedem empfehlen.
Andrea (Freitag, 24 Juni 2022 10:14)
Liebe Simone, liebe Ines,
ich danke Euch von Herzen für Euer Feedback und wünsche Euch jede Menge Gelegenheiten für Planlosigkeit.
Herzlichst,
Eure Andrea
Mentorin und Coach mit Herz